In den letzten Tagen konnte ich noch die guten Bedingungen in den Skigebieten nutzen und abseits ein paar Touren mit meinem Splitboard gehen. Ohne eine lange Geschichte daraus zu machen ... Bilder sagen mehr als Worte.
Unterwegs mit Joggl, Ursl und Mel (Bericht über unsere Tour auf ihrem Blog).
Nächste Woche gehts ab nach Norwegen zum Finale der FWQ Tour. Ich bin zu 200% motiviert und fit und reise mit viel Selbstvertrauen (3 Podiumplätze in den letzten 4 Contests) nach Röldal.
Nachdem der "Contestsstress" momentan nachgelassen hat und das Wetter relativ gut voraus gesagt war (Montag schön Dienstag ab Mittag schlecht), galt es die Zeit möglichst gut zu nützen. Da kam mir die Frage vom Joggl gerade recht, ob ich auf Hochfeiler Nordwand motiviert wäre. Also gings am Montag zu Mittag los Richtung Pfitscherjoch. Unser Plan: mit dem Auto so weit wies geht die Pfitscherjochstraße rauf, dann zum Günther Messner Biwak, dort schlafen und am Dienstag früh auf, um dem schlecht Wetter aus dem weg zu gehen und über die Nordwand auf den Hochfeiler.
Als wir dann an der Pfitscherjochstraße ankamen, kam auch schon die erste Ernüchterung. Ca. 100m nach beginn der Straße versperrt ein großer Felsblock den weg.
Naja ... kann man nichts machen. Also hieß es in Stein alles zusammen packen und losmarschieren. Das positive daran ... kurz nach dem Stein lag dann auch schon der Schnee auf der Straße, somit wären wir sowieso mit dem Auto nicht weit gekommen. Also die Straße rauf bis zur dritten Kehre und dann über Schnee und Gras bis zum Biwak.
Auf dem Weg zum Biwak kann man die Augen nicht von den imposanten Gletscherzungen von Gries- und Hochferner lassen.
Das Biwak war leer und es sah auch nicht so aus, also wenn noch jemand kommen würde. Wenn man sich das kleine Biwak nur zu 2 teilt ist es richtig luxuriös.
Der weiter Plan: um 4:15 gemütlich aufstehen!!! Biep, biep, biep .... raus aus dem Bett und Wetter checken. Schei*e!!!! Komplett in den Wolken. Keine Sterne zu sehen, kein Mond, keine Lichter vom Tal. Hmmmmm ... ist das schlecht Wetter doch schneller als erwartet gekommen ... erst mal Tee kochen. 5:00 Lage unverändert ... wir denken schon ans absteigen ... 6:00 auf einmal wirds hell!!! Keine Wolke mehr über uns, dafür die ganze Wolkensuppe im Tal ... wir packen zusammen und steigen auf. Am Joch beim Übergang zum Rötkees sehen wir dann die komplette Wetterlage. Föhnwalze im Süden .. wolkenlos im Norden.
Wir beschließen weiter zu gehen. Abfahrt zum Rötkees, auffellen, aufsteigen zum Übergang zum Schlegeisferner und dann endlich sieht man die Hochfeiler Nordwand. Sieht ganz gut aus!!! Wetter hält ... also weiter. Unter die Wand, alles umbauen und rauf.
In der Wand herrschten zum gehen perfekte Bedingungen, guter Schnee zum steigen und nur im oberen Drittel eine dünne harte Schneeauflage auf dem Blankeis, dafür aber keine Wechte.
Als wir dann oben ankamen sahen wir schon, dass die Wolken immer stärker Richtung Norden drückten und so beschlossen wir nicht mehr auf den Gipfel zu gehen sondern gleich umzubauen und ab zufahren. Der obere Teil präsentierte sich als sehr Wind-gepresster harter Schnee. Danach kam griffigerer Schnee und im unteren Drittel konnte man den Schnee schon fast Powder nennen.
Als wir unten ankamen sahen wir, das wir das Ganze gerade noch rechtzeitig durchgezogen haben. Die Wolken haben den Hochfeiler erreicht und haben den Gipfel schon eingehüllt.
Fazit: eine sehr schöne Tour in faszinierender Landschaft. Der Schnee wird immer weniger werden und die Tragestellen immer länger. Wir sind noch mit 3 mal abschnallen bis nach Stein gekommen, aber das dürfte sich schnell ändern. Biwak ist in einem 1A Zustand und sofern man nicht zu 10 drin ist auch sehr gemütlich. Wand dürfte im oberen Drittel bald Blank werden.