Als wir dann an der Pfitscherjochstraße ankamen, kam auch schon die erste Ernüchterung. Ca. 100m nach beginn der Straße versperrt ein großer Felsblock den weg.
Naja ... kann man nichts machen. Also hieß es in Stein alles zusammen packen und losmarschieren. Das positive daran ... kurz nach dem Stein lag dann auch schon der Schnee auf der Straße, somit wären wir sowieso mit dem Auto nicht weit gekommen. Also die Straße rauf bis zur dritten Kehre und dann über Schnee und Gras bis zum Biwak.
Das Biwak war leer und es sah auch nicht so aus, also wenn noch jemand kommen würde. Wenn man sich das kleine Biwak nur zu 2 teilt ist es richtig luxuriös.
Der weiter Plan: um 4:15 gemütlich aufstehen!!! Biep, biep, biep .... raus aus dem Bett und Wetter checken. Schei*e!!!! Komplett in den Wolken. Keine Sterne zu sehen, kein Mond, keine Lichter vom Tal. Hmmmmm ... ist das schlecht Wetter doch schneller als erwartet gekommen ... erst mal Tee kochen. 5:00 Lage unverändert ... wir denken schon ans absteigen ... 6:00 auf einmal wirds hell!!! Keine Wolke mehr über uns, dafür die ganze Wolkensuppe im Tal ... wir packen zusammen und steigen auf. Am Joch beim Übergang zum Rötkees sehen wir dann die komplette Wetterlage. Föhnwalze im Süden .. wolkenlos im Norden.
Wir beschließen weiter zu gehen. Abfahrt zum Rötkees, auffellen, aufsteigen zum Übergang zum Schlegeisferner und dann endlich sieht man die Hochfeiler Nordwand. Sieht ganz gut aus!!! Wetter hält ... also weiter. Unter die Wand, alles umbauen und rauf.
In der Wand herrschten zum gehen perfekte Bedingungen, guter Schnee zum steigen und nur im oberen Drittel eine dünne harte Schneeauflage auf dem Blankeis, dafür aber keine Wechte.
Als wir dann oben ankamen sahen wir schon, dass die Wolken immer stärker Richtung Norden drückten und so beschlossen wir nicht mehr auf den Gipfel zu gehen sondern gleich umzubauen und ab zufahren. Der obere Teil präsentierte sich als sehr Wind-gepresster harter Schnee. Danach kam griffigerer Schnee und im unteren Drittel konnte man den Schnee schon fast Powder nennen.
Als wir unten ankamen sahen wir, das wir das Ganze gerade noch rechtzeitig durchgezogen haben. Die Wolken haben den Hochfeiler erreicht und haben den Gipfel schon eingehüllt.
Fazit: eine sehr schöne Tour in faszinierender Landschaft. Der Schnee wird immer weniger werden und die Tragestellen immer länger. Wir sind noch mit 3 mal abschnallen bis nach Stein gekommen, aber das dürfte sich schnell ändern. Biwak ist in einem 1A Zustand und sofern man nicht zu 10 drin ist auch sehr gemütlich. Wand dürfte im oberen Drittel bald Blank werden.
Unterwegs mit Johannes Zangerl
Bilder: (c) Johannes Zangerl, Alex Hoffmann
top!
AntwortenLöschendanke
LöschenVor 30 Jahren wollte ich diese Wand Erstbefahren, nachdem ich sie vorher mit Steigeisen durchstiegen habe.
LöschenDer Bursche, der mich eigentlich begleiten sollte ist dann abgesprungen und hat mich als Lebensmüden bezeichnet.
damals wär des no richtiges abenteuer gwesen. schad das es nit gmacht hast
Löschenhi,
AntwortenLöschengratuliere!
saubere tour, habt ihr im oberen teil steigeisen gebraucht oder trittschnee vorgefunden?
welche zeit wart ihr oben?
danke schonmal,
huckleberry
wir haben für die ganze wand steigeisen verwendet. die unteren 2 drittel braucht man sie eigentlich nicht, aber im oberen drittel liegt nur wenig schnee auf blankeis, dort wäre ich ohne nicht weitergegangen
Löschentolles video :-)
AntwortenLöschenRespekt, saubere tour!
AntwortenLöschenMöchte sie diesen Winter auch noch machen, zur zeit schneids wider in südtirol=)
Welche steigeisen verwendest du wen du mit Softboots unterwegs bist?
Gruß bene
http://www.salewa.at/product/steigeisen/aguille-2-0-walk-antiboot-cram aber ein älteres Model. Aber wenns längere Blankeisstellen hat, dann is des extrem mühsam mit Softboots.
Löschen