„Alex gesch mit Brückenhupfen?“ … „Logisch!“
Auf was ich mich da genau eingelassen habe, wurde mir am nächsten Tag erst klar. Ich stand auf dem Bogen einer Autobahnbrücke, mit dem besten Ausblick auf einen kleinen Bach, der ca. 100hm unter mir floss. An mir zwei Kletterseile mit 20 Meter Schlappseil die an der Brücke befestigt waren und einem Puls von 180. Als es dann soweit war und der Countdown runter gezählt wurde, wurden meine Knie weich und ich band mich wieder aus. Was ich danach sah ließ mir das Blut in den Adern stocken. Max Zipser und Joggel Zangerl sprangen nicht nur die Brücke runter sondern matchten sich mit allen möglichen Saltovariationen. Da war es für mich klar: das nächste Mal wird gehupft!!!
Darauf folgten zahlreiche Sprünge von verschiedensten Brücken. Aus gelegentlichen Sprüngen wurde eine Sucht. Eine Sucht nach einem der größten Kicks und den intensiven Gefühl zu leben.
Bei einem abendlichen Bier und der Frage wie man den Kick noch steigernd könnte entstand die Idee. Nachdem wir alle begeisternde Freerider sind und schon den einen oder andern hohen Drop von Felsen hinter uns hatten lag es auf der Hand. Wir springen mit Snowboard und Ski von der Brücke.
Die Idee war geboren, doch die Umsetzung erstellte sich schwieriger als erwartet. Wann springen wir? Im Sommer gibt es keinen Schnee und im Winter sieht die Brücke monatelang keine Sonne. Wie bringen wir den Schnee auf die Brücke?
Am DATUM war es dann soweit. Wir fuhren mit einer Mülltonne, 350m Seil, einem Feuerwehrschlauch, 10 Kilo Karabiner, Klemmen und Rollen und natürlich unserer Snowboard und Skiausrüstung Richtung Brücke. Dort wurde der Restschnee des Winters auf der einen Seite der Brücke in die Mülltonne geschaufelt, 50 m über einen Hang abgeseilt und dann per Flaschenzug zur Absprungstelle befördert. Die Chance am gleichen Tag zu springen wurde gleich einmal verworfen. Wer konnte ahnen, dass es 5 Stunden dauert 5 Meter Anfahrt zu präparieren? So überdeckten wir den Schnee mit der Rettungsdecke aus dem Auto und hofften, dass am nächsten Tag nicht zu viel wegschmelzen würde. (Was bei 20° Tagestemperatur ein ziemliches Glückspiel war).
Pünktlich um 10 am nächsten Tag war die Anfahrt präpariert und wir bereit zu springen. Wir warteten noch auf das perfekte Licht und dann ging es los.
Joggel eröffnete die Session mit einem gewaltigen Superman Frontflip. Max folgte mit einem stylischen Indy und zum Schluss war ich an der Reihe.
Wieder die ähnliche Situation wie beim aller ersten Sprung. 100 Meter Tiefblick, Puls 180, und diesmal knapp 30 Meter Schlappseil. Dann war es soweit: Anfahrt … Absprung … „Verdammt ist das hoch“ … 10 Meter … „schön grapen“ … 20 Meter … „Wahnsinns Drop“ … 25 Meter … „wuaaaaa, wo bleibt da Seilzug“ … 28 Meter … „yeaaaaahhhhhh“.
Am Abend saßen wir wieder einmal zu dritt bei einem Bier, jeder einen zufrieden Grinser im Gesicht, dem Körper immer noch voll mit Glückshormonen und weiteren ausgefallenen Ideen im Kopf, was man mit zwei Kletterseilen und einer Brücke machen kann.
Thanks to Joggel, Max, Hutti, Klaus
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